Auch so sehen unsere Einsätze aus:
Am Wochenende wurden wir von Tiersuchhunde kontaktiert, dass der Pudel Sammy am Fiebling in Hof bei Salzburg, Österreich entlaufen ist. Sammy war am Berg mit Geschirr und Schleppleine blitzschnell in den Wald entwischt. Da die Kapazitäten von Tiersuchhunde selbst gerade nicht ausreichend waren (es entlaufen derzeit leider sehr viele Tiere), übernahmen wir Pettrailer die Suche vor Ort. Die größte Befürchtung war, dass Sammy abgestürzt sein könnte.
In Absprache mit der Besitzerin von Sammy trafen wir uns gleich Sonntagmorgen am Fuße des Berges. Wegen des steilen Geländes, des langen Aufstiegs und der sehr hohen Lufttemperaturen an diesem Tag kam der Einsatz von Suchhunden vorerst nicht in Frage. Eine schwierige Entscheidung – doch unsere Einsatzteams in ernsthafte Gefahr zu bringen, ist keine Lösung.
Die umsetzbare Alternative: Drohneneinsatz und Wärmebildkamera. Gemeinsam mit zwei Mitgliedern von Sammys Familie begaben wir uns auf den steilen Aufstieg. Die Wanderung beinhielt diverse Suchstopps an strategisch sinnvoll erscheinenden Punkten.
Am Fieblingsee angekommen ließen wir die Drohne erneut steigen und suchten die komplette Umgebung von oben ab. Eine schwierige Aufgabe, da sich mit zunehmender Sonneneinstrahlung das Wärmebild verändert. Man braucht also ein geübtes Auge, um die einzelnen Wärmequellen sicher unterscheiden zu können. Zum Glück hat unser Drohnenpilot dieses aufgrund jahrelanger taktischer Einsatzerfahrung. Aufgrund der Bewaldung war ein vollkommen umfassendes Bild bis zum Boden leider nicht überall möglich. Zudem wurde von uns mit Handwärmebildkamera gesucht, soweit wir im alpinen Gelände abseits der Wege gehen konnten.
Parallel dazu wurden durch weitere Mitglieder von Sammys Familie der Grat des Berges und ein Wanderweg am Bergrücken abgesucht.
Nach vielen Stunden des leider erfolglosen Ausschau Haltens, setzte sich die Suche wieder den Berg hinunter fort – über steile Hänge und durch Gebüsch und hohe Brennnessel hindurch. Zur Sicherheit wurden vom Berg hinunter außerdem Futterschleppen gezogen – man wusste zu dem Zeitpunkt schließlich nicht, ob Sammy sich nicht gegebenenfalls bereits von der Leine befreien konnte.
Es folgte ein Tag Pause, um erst mal wieder Ruhe einkehren zu lassen und um ein wenig bessere Temperaturen abzuwarten. Für die Familie von Sammy natürlich ein extrem nervenaufreibender Prozess. Doch sie blieben standhaft und wechselten sich ab, sodass immer – auch in der Nacht – jemand am Parkplatz war.
Von unserer Seite wurden einstweilen Vorbereitungen für eine Suche mit Suchhunden eingeleitet: Eine neue Geländebeurteilung und die Aktivierung von Teams, deren Suchhunde für das sehr schwierige Gelände geeignet sind.
Bevor die Suche durch uns wieder aufgenommen wurde, kam schließlich der erlösende Anruf: Sammy war von seinem Herrchen gehört worden und konnte von diesem aus einer Felswand im steilen Gelände gesichert werden!
Wir freuen uns sehr, dass Sammy wohlbehalten und gesund zurück bei seiner Familie ist! Sammys Familie hat unseren Respekt für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre Hingabe, um ihn wiederzufinden.
Wir bedanken uns bei Tiersuchhunde, für die gewohnt positive Zusammenarbeit und bei allen anderen Vereinen und Personen, die Sammys Vermisstmeldung geteilt haben. Bei jedem Einsatz fiebern wir mit. Es liegt uns allen bei Pettrailer sehr am Herzen, dass Tiere und Besitzer möglichst wieder vereint werden können, auch wenn es nicht immer gelingt. Umso schöner sind solche Happy Ends!